Kirche zum Hl. Antonius von Padua, 1100 Wien

Pfarrkirche zum Hl. Antonius von Padua, 1100 Wien

Pfarrkirche Antonius von Padua 1100 Wien

Im Tabernakel das rechten Seitenaltares befindet sich ein Reliquiar mit einem 6 cm großen Rippenstück des Hl. Antonius von Padua. Es ist die größte Reliquie des Heiligen in Wien.

Antoniusaltar rechts

Vita des Hl. Antonius:
Antonius wurde 1195 als Fernando Martin de Bulhom als Sohn einer adeligen, portugiesischen Familie in Lissabon geboren. 1212 trat er dem Augustinerchorherrenstift Coimbra bei und studierte Theologie. Hier sah er die Gebeine von 5 franziskanischen Märtyrern, die in Marokko grausamst gefoltert wurden. 1220 trat er in den Orden der Franziskaner über und nahm den Namen Antonius an. Er zog im gleichen Jahr nach Marokko, erkrankte nach der Ankunft jedoch so schwer, daß er mit dem Schiff nach Portugal zurückfahren musste. Ein Sturm zwang sein Schiff vom Kurs ab und Antonius ging in Sizilien an Land, wo ihn seine italienischen Ordensbrüder in der Provinz Romagna aufnahmen. Dort wollte er zunächst Einsiedler werden, aber seine aussergewöhnlichen Fähigkeiten zum Predigen veranlassten seine Mitbrüder, ihn als Wanderprediger gegen die Sekte der Kartharer einzusetzen. 1222 – 1224 predigte Antonius in Rimini und Mailand und 1224 – 1227 in Südfrankreich. Wieder in Italien zurückgekehrt, wurde er Provinzial, predigte weiter in Padua, brandmarkte die schlechten sozialen Verhältnisse und forderte die Freilassung von zahlungsunfähigen Schuldnern. Franz von Assisi ernannte ihn zu seinem Lektor in Bologna. 1230 ließ er sich von all seinen Ämtern befreien und verbrachte sein letztes Lebensjahr auf einem Nussbaum. 1231 starb er auf den Weg nach Padua. 1232 Heiligsprechung. Als 1262 seine Gebeine exhumiert wurden, war seine Zunge völlig unverwest. 1946 wurde Antonius aufgrund seiner Schriften zum Kichenlehrer ernannt.

Legenden des Hl. Antonius:
– Antonius predigte den Menschen in Rimini, die ihn nicht zuhörten. Davon frustriert predigte er tausenden Fischen, die in Reih‘ und Glied ihre Köpfchen aus dem Wasser streckten, aufmerksam zuhörten und beifällig nickten. Daraufhin bekehrte sich ganz Rimini.
– Antonius predigte den Menschen, es begann zu regnen, doch niemand wurde nass.
– Antonius zeigte die Hl. Hostie einem drei Tage hungernden Esel, welcher sofort das Futter verschmähte und auf die Knie fiel. Daraufhin bekehrte sich ein Ketzer.
– Bei einer Beerdigung eines Geizhalses hielt Antonius die Predigt „Wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz“ (Lk 12,34) Als die Familie des Reichen zuhause die Schatzkiste des geizigen Reichen öffnete, fanden sie kein Gold, sondern das Herz des Geizhalses.
– Der Tyrann Ezzelin war von der Predigt des Hl. Antonius so ergriffen, dass er sich einen Strick um den Hals legte und schuldig bekannte.
– Eine Besessene, der Antonius einen Zettel mit der Aufschrift „Ecce Crucem“ im Schlaf um den Hals gehängt hatte, wurde von Dämonen befreit.
– Antonius bewirkte, dass ein zu Boden geworfener Becher nicht zerbrach.
– Antonius erschien das Jesuskind in einer Lichtglorie.

Antonius von Padua wird oft mit Antonius dem Einsiedler (der mit dem Schwein) verwechelt, nicht zuletzt wegen der Erzählung von Wilhelm Busch.

Patronat:
für das Wiederfinden verlorener Gegenstände; von Liebenden, Eheleuten, Frauen, Bergleuten, Kindern, Eseln, Fischen; gegen Dämonen, Unfruchtbarkeit, Fieber, Schiffbruch, Kriegsnot, Pest.

Weiterführende Links:
www.antonskirche.at