Kirche St. Anna, 1010 Wien

Kirche St. Anna, 1010 Wien

Kirche St Anna 1010 Wien

In dieser kleinen, sehr liebevoll eingerichteten Kirche finden wir mehrere Reliquien an einigen Seitenaltären.

Linker mittlerer Seitenaltar:

St Anna Setenaltar links mitte

Hier befinden sich 2 Reliquien vom Hl. Columban (Kolumban) sowie 4 Reliquien des Gelfolges der Hl. Ursula (11.000 Jungfrauen).

Legende des Hl. Columban:
Geboren um 540 in der Ostirirschen Provinz Leinster, tritt Columban ca. 560 in das nordirische Kloster Bangor ein, das erst 2 Jahre davor gegründet wurde. Um das Jahr 590 beginnt er mit 12 Schülern am Kontinent zu missionieren und zieht von der Bretagne nach Burgund. Er konnte viele Klöster gründen, da sich ihm viele Männer, darunter viele Adelige, anschließen. Seine Ordensregeln waren sehr streng und wurden später von den – vergleichsweise gemäßigten – Ordensregeln der Benediktiner abgelöst. Als 610 König Theuderich seine Frau verstößt und mit einer Geliebten zusammenlebt, wagt Columban, ihn zu kritisieren. Er wird verbannt und gelangt bis nach Bregenz (Österreich), wo er weiter missioniert.  Die Legende erzählt, ein Bär habe ihn auf dieser Reise in seiner Höhle schlafen lassen und dort sei auch eine Quelle entsprungen. 612 zieht er nach Oberitalien, wo er 614 das Kloster Bobbio gründet, in dem er im November 615 stirbt.

Die Legende der St. Ursula und ihren 11.000 Gefährtinnen wurde bereits in der Jesutenkirche beschrieben. Aber es gibt einige uralte Reliquienlegenden derselben, die ich hier anfügen möchte:
Eine Äbtissin in Köln besaß einige Reliquien der 11.000 Jungfrauen und schenkte einem befreundeten Abt eine Reliquie in einer Holzkiste. Dieser versprach, die Reliquie so bald wie möglich in einem silbernen Schrein ehrenhaft in seiner Kirche beizusetzen.  Jedoch tat er gar nichts, und ließ die Reliquie ein ganzes Jahr lang in der Holzkiste beim Altar liegen. Nach genau einem Jahr, als alle Mönche bei der Frühmette in der Kirche waren, erhob sich plötzlich eine Jungfrau aus der Holzkiste und ging – zum Schrecken aller – durch den Chor, an den Mönchen vorbei, und verschwand. Der Abt ging zur Holzkiste und öffnete sie – sie war leer. Noch am selben Tage ging er zur Äbtissin und berichtete ihr dies alles, worauf sie das Grab öffneten, aus der die Reliquien entnommen worden waren – es enthielt die Gebeine wieder. Der Abt wünschte sich die Reliquien wieder, oder andere; aber die Äbtissin weigerte sich, ihm jemals wieder welche zu schenken.
Ebenso wird von einem Mönch berichtet, der sein Leben lang die Heiligen 11.000 Jungfrauen verehrte. Eines Tages erschien ihm eine Jungfrau und sagte ihm: „Ich bin eine der Jungfrauen, gegen die du so viel Minne hast getragen, des soll dir nun ein Lohne werden: sprich uns zu Lieb 11.000 Vaterunser, so wollen wir dir zu Schutz und Trost sein in deiner Todesstunde.“ Der Mönch betete die 11.000 Vaterunser, danach verlangte er die Kommunion und die Sterbesakramente. Als er sie empfangen hatte, sagte er, die Mönche mögen das Zimmer verlassen, da die heiligen Jungfrauen zu ihm kämen. Sie verließen ungläubig das Zimmer, und als sie nach einer Weile das Zimmer betraten, war der Mönch tot, er war friedlich lächelnd entschlafen.

Rechter vorderer Seitenaltar:

St Anna Seitenaltar re vorne

Hier findet man die Reliquien des Hl. Modestus, sowie 4 weitere Gebeine der Hl. 11.000 Jungfrauen.

Legende des Hl. Modestus:
Modestus stammte wahrscheinlich aus Irland. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts wurde er mit 4 weiteren Priestern vom Hl. Virgil in das Gebiet des heutigen Kärnten (Österreich) gesandt, um den slawischen Stamm der Karantanen zu missionieren. Modestus war ein Wanderbischof („Chorbischof“), doch bekam er bald in Maria Saal einen festen Bischofssitz. Er predigte erfolgreich und errichtete Kirchen im heutigen St. Peter in Holz und im Ingerintal (in der Nähe von Knittelfeeld, Steiermark). Er starb ungefähr am 3. Dezember 722 in Maria Saal, wo er auch bestattet wird. Eine Legende berichtet, dass das Grab von Modestus ganz unscheinbar langsam zum Hochaltar näherrückt. Sei es dort so nahe angekommen, dass es diesen berührt, beginne der Weltuntergang.

Rechter mittlerer Seitenaltar:

St Anna Seitanaltar re mitte

Hier befinden sich 2 Reliquien vom Hl. Verecundus sowie 2 weitere Gebeine der 11.000 Jungfrauen und 2 weitere Reliquien von unbekannten Heiligen („Sanctus“)

Die Vita des Hl. Verecundus ist unklar. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Märtyrer.